Kinder brauchen Bewegung
Aktivität für jeden Tag - Motivation
Freude und Lust stehen für die Kinder und Jugendlichen als Motivation an erster Stelle. Wer keine Lust hat, Tennis zu spielen, wird irgendwann frustriert den Schläger in die Ecke stellen. Auf Interessen und Neigungen sollte gerade bei Kindern Rücksicht genommen werden. Heranwachsende brauchen mehr Bewegung als Erwachsene. Aber nicht immer ist mit Bewegung gleich ein Sportkurs gemeint. Häufig reicht es vor allem für die Kleinen aus, einfach nur genügend Spiel-Raum zu haben, am besten unter freiem Himmel. Kontakte zu Gleichaltrigen knüpfen sie bald selbst. Enge und stressige Terminpläne für Kinder sind völlig überflüssig. Die Jahre bis zur Pubertät sind entscheidend, hier werden wichtige Grundsteine für die gesunde körperliche, psychisch-emotionale und soziale Entwicklung gelegt. Mindestens 2-3 Stunden sollten Kindern täglich in Bewegung sein. Schwitzen ist erlaubt. Die Organe brauchen die Belastung, um leistungsfähig zu werden. Eine gesunde, ausgewogene und vor allem abwechslungsreiche Ernährung füllt die Energietanks dann wieder auf. Bis zum achten Lebensjahr steht die Vielseitigkeit der Bewegung im Vordergrund. Elementare koordinative und motorische Fähigkeiten werden ausgebildet und gefestigt. Das fängt damit an, den Schulweg wenn möglich zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen. 20-25 Minuten Gehzeit sind völlig in Ordnung. Nach der Schule mit Freunden Inline skaten, Fußball spielen oder regelmäßig ins Schwimmbad gehen ist besser, als vor dem Fernseher oder dem Computer zu sitzen. Ab dem achten Lebensjahr ist es sinnvoll, die sportlichen Neigungen und Interessen der Kinder aufzugreifen. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, was dem Kind am meisten Spaß macht. Die Bereitschaft zur Aktivität und der Spaß an der Bewegung sollten von den Eltern, Lehrern und Bezugpersonen unterstützt und aufgegriffen werden. Ein Kind, das auf Ski gestellt wird und vorher kaum Erfahrungen mit Balance sammeln konnte, wird schnell aufgeben. Um für den Einzelnen das Richtige zu finden, haben Turn- und Sportvereine ein vielseitiges Angebot an unterschiedlichen Sportarten, auch für die Kleinsten.
Garantie für gesundes Wachstum
Während des Wachstums werden in der kindlichen Entwicklung die Grundsteine für Muskelaufbau, Koordination und motorische Fähigkeiten gelegt. Außerdem wird der Organismus widerstandsfähiger gegen negative Einflüsse von außen.
Schon Säuglinge strampeln, zappeln oder verziehen ihr Gesicht. Sie geben über die nonverbale Kommunikation ihren Emotionen Ausdruck.
Gerade im Wachstum brauchen Kinder vielfältige körperliche Reize. Den Bewegungsdrang auszuleben unterstützt den jungen Organismus dabei, funktionstüchtige und leistungsfähige Organe auszubilden. Zusätzlich finden entscheidende Veränderungen der Muskel-, Skelett- und Nervensysteme statt. Die Festigkeit der Knochen und die Belastbarkeit der Bänder entwickeln sich vor allem aufgrund der Bewegungsintensität. Auch motorische Fähigkeiten wie Kraft, Geschicklichkeit, Beweglichkeit und Ausdauer werden entwickelt, Gleichgewicht und Reaktionsfähigkeit geschult.
Viel zu oft steht die passive medienorientierte Freizeitgestaltung an erster Stelle:
Fernsehen und Computerspiele ersetzen aktives Spielen. Studien zufolge leiden bereits rund 40 Prozent der Schulkinder unter Haltungsschäden. Sie haben Probleme, auf einem Bein zu hüpfen, rückwärts zu gehen oder bei gestreckten Beinen mit den Händen den Boden zu berühren. Schwächen im Bewegungsapparat beeinflussen den jungen Menschen auf vielfältige Art:
Übergewicht, Unfälle aus Ungeschicklichkeit, aber auch Rückenbeschwerden oder Herz-, Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen werden häufig auf mangelnde Bewegung zurückgeführt. Dem gilt es vorzubeugen. Kinder haben eine natürliche Freude an der Bewegung, wenn man sie lässt. Also raus in den Garten, auf den Spielplatz, in den Wald oder zum Sportverein.

Bewegung macht schlau
Nur wenn ein Kind von klein auf den natürlichen Bewegungsdrang ausleben kann, entwickelt es sich auch geistig, emotional und sozial optimal.

Und das ist nicht alles:

Sport steigert auch die Lernfähigkeit.
Das Hüpfen, Klettern, Rutschen, Kriechen, Schaukeln und Rennen der Kinder ist auch ein wichtiger Teil der Entwicklung von Wissen und Urteilsfähigkeit. Es besteht ein wissenschaftlich belegter Zusammenhang zwischen Bewegung und der geistigen, psychisch-emotionalen und sozialen Entwicklung. Erst durch aktives Handeln bauen Kinder ihre Persönlichkeit auf. Die Vorstellung von Raum und Zeit und die Sinne werden in einer anregenden, lebendigen Umwelt angesprochen und erzeugen wichtige Verknüpfungen im Gehirn. Kinder lernen in der Spielgruppe Sozialverhalten, sich selbst zu vertrauen und den Kontakt mit Anderen zu suchen.
Kinder sind von Natur aus neugierig und erfahrungshungrig. Dabei lernen sie schnell und speichern Eindrücke als komplexe Muster im Gedächtnis. Beim Anfassen, Riechen, Fühlen, Hören, Sehen, Balancieren, Rangeln, Schubsen und Klettern erfahren sie ihre Umwelt und ihren Körper. Im Spiel mit Anderen lernen sie, sich in verschiedene Rollen zu begeben, Regeln und Fairplay zu akzeptieren, Konflikte auszutragen, Toleranz und Rücksicht zu üben, Absprachen zu treffen und sich dann auch daran zu halten. Das alles läuft unbewusst ab und schult die Persönlichkeit für die Herausforderungen des Erwachsenwerdens
Dabei haben Kinder meist ein gutes Gespür dafür, wie viel sie sich tatsächlich zutrauen können. Sich selbst und Situationen richtig einschätzen zu können ist ebenso wichtig, wie zu erkennen, wo die eigenen Grenzen liegen. Richtig ausgelastet fällt dann auch das Stillsitzen in der Schule leichter und die Konzentration hält länger vor. Hausaufgaben machen oder Lernen ist nicht mehr so anstrengend, weil Aggressionen und überschüssige Energie in der Bewegung abgebaut werden.